Ein ehrgeiziger junger New Yorker Anwalt entdeckt plötzlich sein Gewissen und ändert sein Leben.
Rezension
Jonah ist ein ehrgeiziger Firmenanwalt in einer renommierten New Yorker Anwaltskanzlei. Er schwankt zwischen zwei Frauen und ist voll integriert in das oberflächliche Leben seiner Schicht. Als ihm ein orthodoxer Rabbiner begegnet und ihn an das biblische Buch Jonah erinnert, glaubt er kurz darauf, Visionen zu haben. Er versucht daraufhin, "die richtigen Entscheidungen zu treffen", vergreift sich aber so gewaltig, dass seine Karriere ein abruptes Ende findet und seine Frauen ihn verlassen. Könnte es sein, dass Gott mit ihm spricht? Dass er ihm „die Augen öffnet“ für das, was wirklich ist? „Er merkte, dass er eine grundlegende Fähigkeit verlor…: die Fähigkeit, wegzusehen.“ Das ist die Grundlage für die Veränderungen in Jonahs Leben. Er flieht zunächst nach Amsterdam, wo er auf die intelligente, ebenso orientierungslose Judith trifft, die ihre Eltern bei 9/11 verloren hat und aus dem Gleichgewicht geraten ist. Er erkennt die Chance, wieder Sinn in sein Leben zu bringen, indem er Judith hilft, auf den rechten Weg zu gelangen. - Beide sind Suchende. ihre Ambivalenzen und Unfähigkeiten zu engeren Beziehungen werden vom Autor genau ausgelotet. Wie der biblische Jona tut sich der Protagonist schwer, auf die innere Stimme, das Gewissen zu hören.
Ein faszinierender Versuch, die biblische Geschichte auf unsere heutige Gesellschaft zu übertragen und unsere moderne Lebensweise kritisch zu betrachten – wenn auch manchmal etwas zu ausufernd.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Arz, Astrid Feldman, Joshua Max
Feldman, Joshua Max:
Das Buch Jonah : Roman / Joshua Max Feldman. Dt. von Astrid Arz. - München : C. Bertelsmann, 2015. - 399 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-570-10203-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher