Ein Roman über eine Kindheit in den 50er Jahren - der zeitlose Fragen nach Liebe, Glaube, Freiheit und Glück thematisiert.
Rezension
Thomas kann Dinge sehen, die andere nicht sehen können. Er sieht tropische Fische, die in den Grachten schwimmen und erfasst die Magie von Frau Amersfoort, der Nachbarin, die ihren Mann im Widerstand verloren hat. Er sieht die Schönheit von Elisa mit ihrem Bein aus Leder, das beim Gehen knirscht, und sogar Herrn Jesus, der ihm anbietet, ihn einfach nur Jesus zu nennen. Vor manchen Dingen würde Thomas allerdings am liebsten die Augen verschließen. Aber er nimmt sich vor, dass er keine Angst mehr haben will. Und so wird er jeden Tag etwas mutiger und geht in kleinen Schritten seinen Weg. - Geschrieben in einer schönen einfachen Sprache, die geradezu dazu auffordert, sich der Mehrdimensionalität des Gesagten zu stellen, bearbeitet dieses atemberaubende Anti-Angst-Buch Kindheit unsentimental, ehrlich und ermutigend.
Es sollte in keiner Bibliothek fehlen, denn die angesprochenen Probleme haben auch heute Bedeutung, z.B. in multikulturellen Schulklassen, in denen vor allem Mädchen versuchen, sich gegen überholte Vorstellungen ihrer Väter und Brüder zu wehren.
Rezensent: Margot Rickers
Personen: Kuijer, Guus Hachmeister, Sylke
Kuijer, Guus:
Das Buch von allen Dingen / Guus Kuijer. Dt. von Sylke Hachmeister. - Hamburg : Oetinger, 2011. - 93 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8415-0041-0
Signatur: Ju 2/1 - Bücher