Der überraschende Tod eines jungen Marokkaners in einer Amsterdamer Gracht führt auf die Spur erstaunlicher Verbrechen.
Rezension
Posthumus, ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der sich um anonyme, einsame Verstorbene kümmert, gerät mitten hinein in marokkanische Familienfehden. Die Leserschaft wird dabei durch die Autorin Britta Bolt sachkundig und korrekt mit den Straßen der niederländischen Großstadt vertraut gemacht, nimmt teil an den sehr gegensätzlichen Auffassungen religiösen Miteinanders und erlebt westliche wie östliche Gemeinheiten. Es gelingt der Verfasserin ausgesprochen gut, sich mit den Mentalitäten, Sehnsüchten und Wünschen ihrer zahlreichen Romanfiguren auseinander zu setzen. Es lohnt sich, dieses Buch genau zu lesen, macht es doch die in Holland verbreiteten Ausländerprobleme auf eine sehr diffizile Weise deutlich und gibt Deutungsmöglichkeiten für andere Orte dieser Welt. Nicht zuletzt die persönlichen Situationen der handelnden Personen werden wie selbstverständlich mit einbezogen. Die Hauptperson Posthumus deutet dieses in der Namensnennung an und der schöne Krimi geht ja eigentlich nicht zu Ende und lässt Fortsetzungen erwarten.
Ein sehr eindrucksvolles, gut zu lesendes Buch, das sich in unseren Büchereien finden lassen sollte.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Schlatterer, Heike Mallett, Kathleen Bolt, Britta
Bolt, Britta:
Das Büro der einsamen Toten : Der erste Fall für Pieter Posthumus. Roman / Britta Bolt. Dt. von Kathleen Mallett u. Heike Schlatterer. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2015. - 381 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-455-40528-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher