Eine Familien- und Sommergeschichte rund um einen Kirchturm, der aus einem See herausragt. Ein vielschichtiges Bilderbuch.
Rezension
Eine vierköpfige Familie fährt in den Urlaub in das Dorf am See. Als sie an dem See vorbeikommen, entdeckt Joan, der Bruder der Ich-Erzählerin, einen Kirchturm im See. Das ruft Verwunderung hervor. Die Ich-Erzählerin kennt die Erklärung: Für den Bau eines Staudamms musste das ursprüngliche Dorf samt seiner Bewohner weichen. Die Kinder stellen sich vor, wer jetzt wohl im Dorf im See unter Wasser lebt? Fische natürlich! Ein „blubbernder Fischpfarrer" hält die Predigt. Die Fische fahren nicht, sondern schwimmen in den Urlaub. Schule findet wegen der verwischenden Kreide unter Wasser nicht statt. Als Joan mit Taucherbrille die Phantasie-Unterwasserwelt erkunden will, bleibt seine Schwester lieber am Ufer sitzen. Diese mit einer Spur Witz und Kritik (Umweltzerstörung) erzählte Sommergeschichte ist mit luftig-leichten Collagen in hellen, gedeckten Farbtönen illustriert. Viele Details ermuntern zu einem Spaziergang durch die Bilder, bei dem es viel zu entdecken gibt. Am Ende erfährt man die wirkliche Geschichte rund um den Kirchturm im See, der sich im Südtiroler Reschensee befindet.
Ein ungewöhnliches, empfehlenswertes Bilderbuch mit einer Sommergeschichte, die viele Gesprächsanlässe von und mit Kindern ab 5 Jahren bietet. Besonders von der Gestaltung ein Kleinod.Rezensent: Anke Märk-Bürmann
Personen: Fehr, Daniel Chang, Pei-Yu
Das Dorf der Fische / Daniel Fehr. Ill. von Pei-Yu Chang. - Mannheim : Kunstanstifter, 2023. - O. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm
ISBN 978-3-948743-12-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher