Auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter fährt die 15-jährige Rosalinde mit ihrem Freund Claudius in den Schwarzwald.
Rezension
Nur das Kochen vermag noch etwas Ordnung in ihr Leben zu bringen. Seit Rosalinde ein Telefonat mitgehört hat, weiß sie, dass sie adoptiert ist. Ihr bleibt nur ein Brief ihrer Mutter - hingekritzelte Worte, die nicht erklären, warum sie weggegeben wurde. Nicht länger wissend, wo sie hingehört, lässt Rosalinde die heile Welt ihrer Adoptivfamilie hinter sich und zieht in eine Chaos-WG in Berlin. Dort leben noch mehr Jugendliche, deren Eltern saufen, im Gefängnis sitzen oder ums Leben gekommen sind. Dort lernt sie ihren Freund Claudius kennen. Und wenn Rosalinde kocht, essen alle zusammen. Doch der Wunsch, die eigene Mutter zu finden und zu verstehen, lässt nie nach. Das Geschehen pendelt sich dann zwischen Familiendrama und Schwarzwald-Heimatroman ein, immer wieder untermalt durch flache Metaphorik. Rosalindes Deutschlehrerin Klöckner mag authentische Texte, die "als real, urwüchsig, unverborgen, ungekünstelt wahrgenommen" werden (S.99). Wer das genauso sieht, wird wohl nicht weiterlesen.
Potentiell eine Lektüre zum Thema Adoption, für den Schwarzwaldurlaub oder gar zur Annährung an Projekte des Betreuten Wohnens. Literarisch gesehen aber leider nicht empfohlen!Rezensent: Malte Möck
Personen: Bollwahn, Barbara
Bollwahn, Barbara:
Das Durcheinander, das sich Leben nennt / Barbara Bollwahn. - 1. Aufl. - Stuttgart : Thienemann, 2010. - 234 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-522-20105-6 kt. : EUR 13.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch