Eine kluge Frau wird aus dem Schatten ihres berühmten Mannes befreit. Ein spannendes Porträt der Zeit vor 1945.

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Rezension

Mit viel Detailwissen präsentiert die Autorin die komplexen Beziehungen zwischen Dora Kellner und Walter Benjamin. Die herausragende Stellung des Kulturkritikers und Philosophen Walter Benjamin für die Analyse der modernen Gesellschaft ist bekannt und vielfach gewürdigt worden. Aber die große intellektuelle wie kreative Lebensleistung von Dora Kellner blieb bisher meist unberücksichtigt. Kellner und Benjamin waren von 1917 bis 1930 miteinander verheiratet. Sie stammte wie Benjamin aus einer bildungsbürgerlichen Familie. Ihre Beziehung spiegelt die vielen Schattierungen des Lebens in der Weimarer Republik mit all seinen Chancen und Verwerfungen sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene bis hin zu Walters Suizid im Exil. Weissweiler zeigt Dora Kellner als Intellektuelle, der es gelang, auch die praktischen Seiten des Lebens und die alltäglichen Rückschläge zu meistern. So schaffte sie es auch, den Nazis zu entkommen und in London als Hotelbesitzerin zu überleben.

Viele Zitate und ganze Textpassagen aus dem Werk von Dora Kellner ermöglichen einen neuen Einblick in die Geschichte der Politik und Philosophie, der Literatur und Kultur.

Rezensent: Rüdiger Sareika

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Personen: Weissweiler, Eva

Schlagwörter: Philosophie Frau Biografie Ehe