Aus eigener Erfahrung will die Autorin die Augen der "Dominanzgesellschaft" für anti-asiatischen Rassismus öffnen.
Rezension
In 11 Kapiteln, die sehr persönliche Erfahrungen in Familie, Schule und sozialem wie beruflichem Umfeld schildern sowie auf gesellschaftliche wie politische Ereignisse und Erhebungen verweisen, die im Anhang als Quellen ausgewiesen werden, macht die Tochter eines vietnamesischen Vertragsarbeiters der ehemaligen DDR auf viele negative und geteilte Erfahrungen der vielfältigen spezifisch vietnamesischen wie asiatischen Bevölkerung in Deutschland aufmerksam. Sie legt eine aktive Auseinandersetzung, gerade im Blick auf die verborgen gehaltene schwierige Situation der Familie, mit den drastischen Veränderungen im Asylrecht nahe - auch für die Zukunft.
Ich habe das Buch als laute Anklage einer verletzten Frau gelesen, die sich ihr "racial trauma" von der Seele schreibt, als Appell, miteinander in ein Gespräch zu kommen, ohne genau den Adressaten zu kennen!
Weniger Redundanz, stärkere Struktur und auch weniger Homogenisierung der Dominanzgesellschaft wären mir hilfreich gewesen.
Rezensent: Frauke Thees
Personen: Nguyen, Hami
Nguyen, Hami:
Das Ende der Unsichtbarkeit : Warum wir über anti-asiatischen Rassismus sprechen müssen / Hami Nguyen. - Berlin : Ullstein, 2023. - 268 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-550-20257-5
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