Wachstum und Klimaschutz sind nicht vereinbar: Die Wirtschaft muss schrumpfen. Und das geht!
Rezension
Wie kann es sein, dass das klügste Wesen, das jemals die Erde betreten hat, sein einziges Zuhause zerstört? Darüber hat sich die Affenforscherin Jane Goodall schon vor langer Zeit gewundert. Inzwischen weiß jeder, dass es so nicht weitergehen kann, vermutet die taz-Wirtschaftsexpertin Ulrike Herrmann. Und die meisten wüssten auch, dass nur eines hilft: eine ökologische Kreislaufwirtschaft, und da muss der Kapitalismus -– dem die Autorin ansonsten viel Gutes bescheinigt – leider passen. Die Wirtschaft muss schrumpfen statt wachsen. Aber wie? Und wo landet man überhaupt, wenn man die Wirtschaftsleistung, sagen wir: halbiert? Da landet man bei Verhältnissen wie etwa 1978. Das klingt nicht nach einer Katastrophe. Überhaupt verbreitet Ulrike Herrmann vorsichtigen Optimismus – es könnte klappen mit der Transformation, ohne dass es chaotisch wird. Das Vorbild: die britische Kriegswirtschaft nach 1939, mit Rationierung und allem. Ein gut geschriebenes, verständliches, kenntnisreiches und engagiertes Plädoyer dafür, jetzt aber endlich auch mal anzufangen…
Für junge und alte Leute, die mitreden und Ernst machen wollen.Rezensent: Anne Buhrfeind
Personen: Herrmann, Ulrike
Herrmann, Ulrike:
Das Ende des Kapitalismus : Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden / Ulrike Herrmann. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2022. - 340 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-00255-3
Staat, Politik - Signatur: Sa - Bücher