Die Geschichte des Pfarrhauses am Beispiel der deutsch-baltischen Pastorenfamilie von Hoerschelmann.
Rezension
Immer wieder ist das Evangelische Pfarrhaus offenbar Ort von Vermutungen und Zuschreibungen und in manchen Werken liest es sich, als wäre es die Wiege der europäischen Kultur. Mir ist das zu verklärt. Meistens sind die Pfarrer klug und weise, die Pfarrfrauen fleißig und duldsam. Illustre Gäste, wilde Kinder, die später bedeutende Persönlichkeiten werden (von Nietzsche über Ensslin bis Merkel und Gauck). Sie alle tummeln sich in großzügigen Häusern und wunderschönen Gärten. Am schönsten ist es, wenn das noch in Estland spielt. Da stellt man sich die Landschaft noch schöner vor und die Kultur im deutschen evangelischen Pfarrhaus ist dann fast ein Bollwerk gegen die wilden Horden der Tataren. Naja, so krass schreibt es Aschenbrenner nicht! Aber die Erwartungen, die der Titel weckt, werden nicht erfüllt. Im Wesentlichen schreibt er die Familiengeschichte des Pfarrerzweiges seiner traditionsbewussten Familie nieder, der es nicht an Selbstbewusstsein zu fehlen scheint. Laut Verlag verschränken sich "Familien- und Zeitgeschichte ... so zu einem großen Panorama deutscher Geistlichkeit, die die Verwerfungen der deutschen Geschichte überdauert und bis heute Bestand hat." (Verl.)
Für LeserInnen, die gern breit angelegte Familiengeschichten lesen.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Aschenbrenner, Cord
Aschenbrenner, Cord:
Das evangelische Pfarrhaus : 300 Jahre Glaube, Geist und Macht: eine Familiengeschichte / Cord Aschenbrenner. - München : Siedler, 2015. - 365 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-8275-0013-7 geb. : EUR 24.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Asc - Buch