Becker, Thorsten
Das ewige Haus Roman
Bücher

Thorsten Becker historisiert in raffinierter Machart den Lutherroman.


Rezension

Becker fokussiert seinen Roman auf die Eheschließung Luthers und den Bauernkrieg. Vier Ebenen arbeitet er ineinander: die Zeit Luthers, den Schriftsteller Gisbert Gutsche, der den Lutherroman schreibt und am Ende des 2. Weltkriegs sich mit seiner jüdischen Frau und Kind tötet, den desertierten deutschen Piloten von Wolzogen, der in Rußlang die Romanfragmente Gutsches ordnet und Thorsten Becker als Autor. Das Ganze ist hochreflektiert, in der Durchführung gelingen wunderbare, erhellende Dialoge. Die Widersprüchlichkeit Luthers zwischen freiem Christenmenschen und servilem Obrigkeitsdiener wird überdeutlich. Durch die Zeitebenen von Gutsches und von Wolzogens werden geschichtliche Wirkungen Luthers deutlich. Trotz aller Originalität bleibt am Ende aber auch eine Ratlosigkeit über Luther zurück.

Dieses Buch wird in Literaturkreisen seinen Ort finden oder in Gottesdiensten anläßlich des Reformationstages, bzw. des Jubiläums 2017.

Rezensent: Martin Schulz


Personen: Becker, Thorsten

Schlagwörter: Luther Reformation Müntzer Katharina von Bora

Becker, Thorsten:
Das ewige Haus : Roman / Thorsten Becker. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2009. - 508 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-00656-3

Zugangsnummer: 24914
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher