Willmann, Thomas
Das finstere Tal Roman
Bücher

Nach Jahrzehnten wird altes und neues Unrecht in einem unwegsamen Hochtal der Alpen gnadenlos gerächt.


Rezension

Schon die Eingangsszene sollte den Leser sensibilisieren für das Kommende. Ein Unbekannter ermordet neu geborene Kätzchen. Die weiteren 100 Seiten erzählen beschaulich, wie ein junger, wortkarger, anscheinend harmloser Maler im 19. Jahrhundert in einem abgeschiedenen Hochtal der Alpen ankommt und widerwillig aufgenommen wird. Eine mysteriöse Todesserie beginnt. Die Opfer sind Söhne des Brenner-Bauern. Er ist der ungekrönte König über die Leute im Hochtal, sein Wort ist Gesetz, seine kriminellen Taten finden keinen Richter. Nicht einmal der Pfarrer der Gemeinde gebietet ihm Einhalt, im Gegenteil. Er beteiligt sich an den Taten, z.B. an der Kreuzigung (!) eines jungen Ehemannes. Allmählich erfährt der geschockte Leser, wer hinter den Gräueltaten steckt und welche Beweggründe der Mörder für sein Blutvergießen hat. Dieses Debüt ist sprachlich und stilistisch von erster Güte. Zart besaitete Leser, die sich vielleicht auf einen romantischen Heimatroman (wie der altmodische Buchumschlag suggeriert) freuen, sollten die Finger davon lassen. Wer detailliert beschriebene Bluttaten mag, kommt voll auf seine Kosten.

Für Bibliotheken, gerade im bayerischen Raum, die eine belastbare Leserschaft bedienen wollen.

Rezensent: Martina Mattes


Personen: Willmann, Thomas

Schlagwörter: Mord Vergewaltigung Rache Heimatkrimi

Willmann, Thomas:
Das finstere Tal : Roman / Thomas Willmann. - München : Liebeskind, 2010. - 314 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-935890-71-7

Zugangsnummer: 27552
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher