Aus langer Trauer führt für Paul die Liebe einer Frau und sein Einsatz bei der Aufklärung eines Mordes im modernen China zurück in das normale Leben.
Rezension
Seit dem Tod seines achtjährigen Sohnes lebt Paul Leibovitz isoliert auf einer kleinen Insel vor Hongkong. Daran ändert auch die Liebe der sensiblen Christine zunächst nichts. Selbst die Verzweiflung einer Amerikanerin, deren Sohn in China ermordet wurde, holt ihn nicht aus seiner Reserve. Nur zögernd lässt er sich - gegen den dringenden Rat Christines - von seinem chinesischen Freund, Kommissar Zhang, in die Aufklärungsarbeit eines Mordes hineinziehen, um dann zusammen mit ihm herauszufinden, warum die chinesische Obrigkeit den Fall so schnell ad acta legen möchte. - Der Roman ist ein Mix aus Leidens-, Liebes- und Kriminalgeschichte, in dem traumatische Erlebnisse aus der Kulturrevolution eine Rolle spielen. Er führt in die Wirtschafts- und Arbeitswelt des modernen Chinas und zeigt die skrupellose Ausbeutung vieler Menschen.
Der Autor (von 1995-99 Asienkorrespondent des „Stern") erzählt sachlich, einfühlsam, in der zweiten Hälfte sehr spannend und trotz gelegentlicher Gefühligkeit nicht sentimental. Als gute Unterhaltungsliteratur gern empfohlen.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Sendker, Jan-Philipp
Sendker, Jan-Philipp:
Das Flüstern der Schatten : Roman / Jan-Philipp Sendker. - 1. Aufl. . - München : Blessing, 2007. - 448 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-89667-296-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher