Vom Verlieren und Wiederfinden.
Rezension
Dot arbeitet in einem Londoner Fundbüro, wo sie bestrebt ist, die verlorengegangenen Dinge, die täglich bei ihr abgegeben werden, wieder mit ihren Besitzern zu vereinen. Sie verrichtet ihre Arbeit äußerst gewissenhaft, freundlich und doch immer in einer Unnahbarkeit signalisierenden Art Uniform gekleidet. In ihrem privaten Leben geht es längst nicht so wohlgeordnet zu wie an ihrem Arbeitsplatz - nach dem tragischen Tod ihres geliebten Vaters plagen sie Schuldgefühle; ihren Traum vom Leben und Arbeiten im Ausland hat sie aufgegeben; die demenzkranke Mutter lebt inzwischen im Pflegeheim und erkennt die Tochter kaum; eine Wohnung, in der sie bisher gemeinsam mit der Mutter gelebt hat, soll verkauft werden und die perfektionistische ältere Schwester hat wenig Verständnis für Dot. Als eines Tages der alte Mr. Appleby im Fundbüro erscheint und nach einer verlorenen Tasche fragt, die ihm viel bedeutet, weil sie ihn an seine verstorbene Frau erinnert, entsteht in Dot der dringende Wunsch, dem alten Herrn zu helfen. Auf der Suche nach der Tasche findet Dot nicht nur diese, sondern auch viel über sich selbst heraus. Julia Meier bringt mit ihrer Lesung Emotionen und feinen Humor des Textes adäquat zum Ausdruck.
Für alle, die nachdenklich stimmende Lebensgeschichten mögen, ein empfehlenswertes Hörbuch.Rezensent: Doris von Eltz
Personen: Zeitz, Sophie Paris, Helen Francis Meier, Julia
Paris, Helen Francis:
Das Fundbüro der verlorenen Träume : Ungekürzte Lesung / Helen Francis Paris. Gelesen von Julia Meier. Dt. von Sophie Zeitz. - Hamburg : Goya Lit, 2022. - 1 mp3-CD ; 620 Min.
ISBN 978-3-8337-4493-8 : EUR 16.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Par - CD