Stories und Essays einer begabten jungen Yale-Absolventin, die kurz nach ihrer Abschlussfeier tödlich verunglückte.
Rezension
Die titelgebende Geschichte ist die Rede Keegans zur Abschlussfeier des College. Sie spricht davon, wie viel ihr das Studium an der Elite-Universität gebracht hat, wie wichtig das Gemeinschaftsgefühl war. „Wir sind so jung. Wir sind 22 Jahre alt. Wir haben noch so viel Zeit“. Sie spürt eine „immense, undefinierbare potentielle Energie. Bewegen wir etwas in der Welt“. Die Stories betreffen Eindrücke unterschiedlicher Qualität aus dem Studentenleben, mal umgangssprachlich, mal poetisch, mal mit Fremdwörtern überfrachtet. Einige lassen schriftstellerische Begabung erkennen, so „Die smaragdgrüne Stadt“ und „Sklerotherapie“. Die Essays zeugen von intellektueller Neugier, so der über den Tod gestrandeter Wale, über Glutenunverträglichkeit und über die Tatsache, dass 25% aller Yale-Absolventen in den Consulting- und Finanzsektor gehen, obwohl doch viele ganz andere Träume haben: voller Witz und Nachdenklichkeit und mit scharfer Beobachtungsgabe geschrieben.
Aus den Texten spricht die Lebenslust, aber auch Frust und immer der Idealismus der jungen Autorin. Eine lohnende Lektüre bereits für ältere Jugendliche.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Keegan, Marina Jakobeit, Brigitte
Keegan, Marina:
Das Gegenteil von Einsamkeit : Stories und Essays / Marina Keegan. Dt. von Brigitte Jakobeit. - Frankfurt : Fischer, 2015. - 284 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-002276-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher