Die fiktive Geschichte Jesu von der Empfängnisbis zu seinem Weg in die Öffentlichkeit, erzählt aus der Sicht Marias.
Rezension
Marias Ehemann, der Hölzerne, stirbt. In der Nacht seines Sterbens erinnert sich Maria an ihre Lebensgeschichte und zieht Bilanz. Sie wurde vom Vater vergewaltigt und geschwängert. Ihr Vater verheiratet sie. Maria erfindet eine Geschichte, damit ihr Mann das Kind annehmen kann. Sie erzählt ihm, der Heilige Geist hätte sie überwältigt und geschwängert. Ihr Mann verstößt sie daraufhin nicht. Ihr erster Sohn, der Mamser, ist anders als ihre anderen Kinder. In der Todesnacht ihres Mannes verlässt er die Familie und geht hinaus in die Welt. – Das Buch ist eine Entmythologisierung und Entideologisierung der dogmatischen Formel, dass Maria die reine Jungfrau sei. Der Roman zeigt eine Familie mit ihren Stärken und Schwächen. Zwischen Freiheit und Zwang, Wahrheit und Liebe, Endlichkeit und Unendlichkeit balanciert Maria ihr Leben aus und findet ihren Weg. Die besonderen Züge Jesu deutet der Roman fein an. Maria lässt sich von den Ansichten ihres Sohnes überzeugen und kann dadurch ihre enge Welt aufbrechen.
Für LeserInnen, die nicht in erster Linie auf „Action“, sondern auf gut erdachte und geschriebene Geschichten aus sind.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Straub, Maria Elisabeth
Straub, Maria Elisabeth:
Das Geschenk : Roman / Maria Elisabeth Straub. - Zürich : Diogenes, 2014. - 333 S.; 21 cm
ISBN 978-3-257-23652-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher