An Weihnachten hat das New Yorker Ehepaar Della und Jim nur wenig Geld. Es gelingt ihnen, einander reich zu beschenken.
Rezension
Ohne Übertreibung darf man sagen, dass jede*r gebildete Amerikaner*in die titelgebende Geschichte kennt. Sie spielt in New York der Jahrhundertwende und beschreibt, wie sich das jung verliebte Ehepaar Della und Jim bemüht, einander zu Weihnachten zu beschenken, obwohl beide arm sind. Della besitzt nur einen mühsam vom Haushaltsgeld abgesparten Dollar und siebenundachtzig Cent und Jim hat wohl auch nicht mehr. Trotzdem gelingt ihnen etwas, was man selbst vom Meister der überraschenden Wendungen, dem amerikanischen Schriftsteller O. Henry (1862-1910), so nicht erwartet hätte. Auch die beiden anderen Kurzgeschichten in dem schmalen Bändchen haben ihren Reiz, obwohl es nicht annähernd so herzerwärmend zugeht, wie in der ersten, sondern eher rau á la Wilder Westen. Die erzähltechnisch ausgefeilten Texte mögen schon alt sein, ihre Botschaften sind es nicht. Dazu kommt das nostalgische Cover mit seinen bildhaften Anspielungen und die biografische Annotation zum Autor. Etwas Besonderes!
Für das gemeinsame (Vor-)Lesen im Literaturkreis genauso geeignet wie im Deutsch- oder Ethikunterricht der Oberstufe.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Henry, O. Berlina, Alexandra
Henry, O.:
Das Geschenk der Weisen : Und andere Weihnachterzählungen / O. Henry. Dt. von Alexandra Berlina. - München : Anaconda, 2022. - 69 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-7306-1148-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher