Vampire sind out, der neuste Trend: Werwölfe.
Rezension
Der Journalist Reuben soll eine Reportage über ein altes Herrenhaus in Mendocino schreiben. Er ist sofort von dessen Atmosphäre gefesselt. In der Nacht ereignet sich allerdings ein Unfall, irgendetwas greift Reuben an. Seine Wunden heilen aber merwürdig schnell und sein Körper beginnt sich zu verändern. - Die für ihre Vampirgeschichten ("Interview mit einem Vampir") berühmte Autorin Anne Rice legt hier nun den Auftakt einer neuen Reihe über den Werwolf Reuben vor. Das Buch ist etwas langatmig (seitenlange Beschreibungen des Herrenhauses oder von Reubens Äußerem), die Sprache eher schwülstig. Wirklich ärgerlich ist allerdings die Glorifizierung der Selbstjustiz. Der junge Werwolf Reuben wittert das Böse und kommt den Unschuldigen zu Hilfe. so weit, so gut. Dann folgen allerdings Szenen in denen er die Täter zerfleischt, ausweidet und aufrisst. Nicht sehr appetitlich und auch moralisch bedenklich. Als ein älterer Werwolf ihn unter seine Fittiche nimmt, erwartet man eine Rüge dieses Verhaltens. Die bleibt jedoch aus. Da solche Attacken aber zu viel Aufmerksamkeit erregen, werden hinfort Ausflüge nach Südamerika gemacht, dort werden in einer Gewaltorgie die Bewacher eines Bordells gemeinsam gejagt und zerfleischt. - Zudem ist die Handlung wenig originell und erinnert doch sehr an "Interview mit einem Vampir".
Wer dem Werwolf-Trend folgen will, findet bestimmt bessere Bücher. Für ev. Büchereien nicht empfohlen.Rezensent: Maike Linne
Personen: Rice, Anne
Rice, Anne:
Das Geschenk der Wölfe : Roman / Anne Rice. Dt. von Edith Beleites. - Reinbek : Rowohlt Polaris, 2013. - 568 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-499-23860-4 kt. : EUR 15.99
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