Der Briefroman erzählt vom Fund eines lange verschollenen Manuskripts und dessen Wirkung auf alle beteiligten Leser.
Rezension
Im Nachttisch ihres Hotelzimmers in der Bretagne findet Anne-Lise ein betagtes Manuskript dessen empfindsame und sprachlich brillante Liebesgeschichte sie bezaubert. Eine Adressangabe zwischen zwei Kapiteln ermöglicht ihr, das Schriftstück an den Autor zurückzusenden. Überrascht vom Auftauchen seines vor über 30 Jahren verlorenen Textes gesteht ihr der Verfasser, dass nur der Anfang von ihm selbst stammt. Gemeinsam mit ihrer abenteuerlustigen Freundin Maggy macht sich Anne-Lise mit detektivischer Spürnase auf die Suche nach dem weiteren Autor. Damit beginnt ein reger Austausch an Briefkontakten zwischen den verschiedenen Personen, durch deren Hände das Manuskript gegangen ist. So manche Berg- und Talfahrt der Gefühle wird ausgelöst, einige Schicksale aufgedeckt und neue Wege beschritten, bis das Geheimnis endlich gelöst ist. Dabei entwickelt die gewählte Briefsprache mit den teils heute nicht mehr gebräuchlichen Formulierungen einen eigenen Charme, ohne antiquiert zu wirken.
Der umsichtige und höfliche Ton in den Briefkontakten wirkt wohltuend, die stilvolle, spannende Lektüre eignet sich gut auch für das Krankenhaus.Rezensent: Natascha Rothert-Reimann
Personen: Bonidan, Cathy Kronenberger, Ina
Bonidan, Cathy:
Das Glück auf der letzten Seite : Roman / Cathy Bonidan. Dt. von Ina Kronenberger. - Wien : Zsolnay, 2022. - 269 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-552-07304-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher