Eine dominierende Mutter erschwert die Entfaltung der Tochter.
Rezension
Der Roman beschreibt das Leben von Adele, einer Norditalienerin, die sich nach Eritrea aufgemacht und dort eine Existenz aufgebaut hatte. Sie betrieb eine Bar und kaufte Lastwagen, die sie vermietete und auch selbst fuhr. - Eritrea war von 1890 bis 1941 italienische Kolonie.- Ihre drei kleinen Kinder hatte Adele in der Heimat bei Verwandten zurückgelassen, besuchte sie aber bis zum Beginn des Weltkrieges regelmäßig. Giadina, eine ihrer Töchter, träumte sich aus der von Bomben bedrohten Lombardei hin in das ihr paradiesisch erscheinende große A, das für Afrika, aber auch für die starke Mutter, die große A, stand. Als sie sich nach dem Krieg endlich dorthin einschiffen konnte, zerbrachen ihre Träume schnell. Große Hitze, Sand und Salz prägten ein armseliges und arbeitsreiches Leben. Eine von der Mutter arrangierte Ehe schien in eine Katastrophe zu führen. Doch nun erkämpft sich Giadina eigenständig ihren Weg.
Der Roman beschreibt das Alltagsleben der Italiener in der Kolonie und das im starken Gegensatz dazu stehende lokale Ambiente und thematisiert die schwierige Situation nach der Rückkehr in die Heimat, die sich stark verändert hatte.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Caminito, Giulia Kleiner, Barbara
Caminito, Giulia:
Das große A : Roman / Giulia Caminito. Dt. von Barbara Kleiner. - Berlin : Wagenbach, 2024. - 267 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-7031-3369-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher