Von den grundlegenden Ideen Darwins zu den modernen Erkenntnissen der Genetik und der Kulturwissenschaften.
Rezension
Der Professor an der Universität Konstanz legt hier ein allgemein verständliches Standardwerk zur Wissenschaftsgeschichte und Bedeutung der Evolution vor. Es beginnt mit einer „Sternstunde der Menschheit": dem Lebenswerk Darwins und dem Umfeld seiner Vordenker.Darwins große Leistung ist die Entdeckung einer zweiten Form von Naturgesetzen, nämlich der statistischen. Heute lässt sich daraus eine fast universelle fortschreitende Evolution ableiten. - Die Evolutionsidee entfachte zunächst erbitterte Gegnerschaft und Missverständnisse (Eugenik,Sozialdarwinismus). In der Folgezeit wurde sie durch die Erkenntnisse der Paläontologie (Erdgeschichte und Artenwandel) und in der aktuellen Biologie durch die Genetik und Humanethologie untermauert. Das Kapitel „Wunder der Natur" zeigt, faszinierend bebildert, die evolutionäre Vielfalt der Lebewesen durch Besetzung von Nischen, sexuelie Selektion, Symbiose, Veränderungen der DNA. - Zum Thema „Mensch" wird auf Herkunft, Einzigartigkeit, Alltagskultur und Mann-Frau-Unterschiede eingegangen.
Gelegentlich erfolgt eine Verknüpfung mit spekulativen Betrachtungsweisen vor allem im Bereich einer evolutionären Erkenntnislehre und im abschließenden Essay über den Tod.Diskussionswürdig ist die Herausbildung von Religiosität,die ähnlich der Sprachfähigkeit als „transkulturelle Universalie" bezeichnet werden kann.
Rezensent: Ingrid Schendel
Personen: Fischer, Ernst Peter
Fischer, Ernst Peter:
Das große Buch der Evolution / Ernst Peter Fischer. - 1. Aufl. - Köln : Fackelträger, 2008. - 416 S. : Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-77164373-7
Allgemeine Biologie, Ökologie - Signatur: Ng 1 - Bücher