Aus der deutschen Provinz in den Iran, schließlich ans Kaspische Meer: Sinnsuche und Liebesgeschichte zugleich.
Rezension
Wer Andreas Stichmanns vielfach ausgezeichnete Debüterzählungen "Jackie in Silber" und daraus "Frances stirbt" von 2008 kennt, wird im neuen Roman bekannten Figuren wieder begegnen: Rupert, dem Ich-Erzähler, seinem schwierigen Freund Robert und dessen Mutter Frances. Sie werden nach dem Freitod von Ruperts Mutter die Protagonisten einer Art Ersatzfamilie; aber das Hauptaugenmerk richtet sich auf Ana, der ersten, großen, leicht schieflagigen Liebe aus dem Iran, die verschwindet. Aus dieser vermeintlich schlicht anmutenden Konstellation entwickelt Stichmann einen auf zwei Zeitebenen angelegten Roman, eine Gratwanderung zwischen phantastischem Erzählen und Realität, die intensiv, mutig, präzise, klug und überraschend sprachschön ist. Dafür gab es dann auch neben dem Debüt in Klagenfurt eine derartige Fülle begeisterter Kritiken, der schwer weiteres hinzuzufügen ist.
Auch als Hörbuch (978-3-86231-218-4) überzeugt der Familienroman einer neuen, jungen Literaturströmung und der eines großen Talents mit seiner überraschenden Weltsicht.Rezensent: Jana Heinig
Personen: Stichmann, Andreas
Stichmann, Andreas:
Das große Leuchten : Roman / Andreas Stichmann. - Reinbek : Rowohlt, 2012. - 235 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-06390-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher