Hessische Familiengeschichte.
Rezension
Im zweiten Band seiner Kindheitserinnerungen erzählt der Autor von „Das Zimmer“ detailliert die Geschichte seiner Kindheit bis zum Ende der Grundschulzeit in den siebziger Jahren. Im Mittelpunkt steht das große Haus, in dem die Eltern mit den drei Kindern leben: Im ersten Teil „Drinnen“ erkundet das scheue, zunächst stumme Kind die Keller- und Hobbyräume, die es vor grellem Küchenlicht und lärmenden Geschwistern schützen. Der zweite Teil führt es nach "Draußen". Der Junge verlässt das Haus nur gezwungenermaßen, denn der Einzelgänger muss in die Schule, findet aber keinen Kontakt zu Gleichaltrigen. Ein täglich wiederkehrender Albtraum. „Problem-Andreas“ lebt in seiner eigenen Welt, und die Erwachsenen machen sich Sorgen. Die Beschreibungen sowohl der einzelnen Räume und ihrer Bedeutung für das Kind, als auch des Verhaltens der Schüler sind großartig gelungen.
Eine sehr eindringliche, ruhige Erzählung in einer oft assoziativen Sprache. Geduldigen Lesern empfohlen.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Maier, Andreas
Maier, Andreas:
Das Haus : Roman / Andreas Maier. - Berlin : Suhrkamp, 2011. - 164 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-518-42266-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher