Zwei Kinder widerstehen in einem dunklen Wald Hunger und Kälte und retten sich - auch durch eine Geschichte.
Rezension
Ein Erzähler erzählt über das Erzählen. Er dreht und wendet seine Geschichte und greift einige Male demonstrativ und auf drastische Weise in sie ein. Und natürlich wird auch in seiner Geschichte erzählt. Zwei Kinder geraten da in Not wie einst in Adalbert Stifters Weihnachtsgeschichte "Bergkristall". Und das große Mädchen erzählt ihrem kleinen Bruder eine Geschichte, damit er von seiner Krankheit abgelenkt wird. Und auch in ihrer Geschichte erzählt ihre Hauptfigur Professor Grote Gute-Nacht-Geschichten, damit eine Schar von Außerirdischen sich nicht vor ihren Träumen fürchten muss. Der Freund von Professor Grote taucht dann wieder in der Original-Geschichte auf. Er hieß Frankenstein... Der Roman reflektiert erzählerisch, wie willkürlich und manchmal roh eine Geschichte ins Leben tritt, aber auch wie sie dann ihre eigene Logik entfaltet und manchmal eine starke, sogar lebensrettende Wirkung erzielt.
Ein anspruchsvoll und etwas spröde erzählter Roman, der eine ganz eigene Atmosphäre zu verbreiten weiß, aber nicht die spannende Story ist, die der Klappentext verspricht.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Steinfest, Heinrich
Steinfest, Heinrich:
Das himmlische Kind : Roman / Heinrich Steinfest. - München : Droemer, 2012. - 311 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-426-19960-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher