Gedichte und Prosastücke in chronologischer Reihenfolge der in Halle aufgewachsenen Elke Erb.
Rezension
In den 60er Jahren schreibt Elke Erb ihre ersten Gedichte. Anlass bietet das Regime der DDR, in dem Sprache und Wirklichkeit immer weiter auseinandertreiben. Elke Erb arbeitet mit einer persönlichen, knappen Sprache, fern von jeder vorgefertigten, erwartbaren Formulierung. „... warum kann ich einfach nicht einfacher sein …“ ? Keinerlei Gemeinplätze zu gebrauchen, jede Beobachtung neu, kantig, gleichzeitig direkt und unverfroren zu formulieren, aus diesem starken Willen zu unverdorbenem Sprachausdruck sind Elke Erbs Gedichte gemacht. Oft entstehen sie aus willkürlichen Wortassoziationen, „Anregungen“, wie sie ihre Gedankensprünge selbst nennt. Ihre Themen sind Naturerscheinungen, Tiere, daneben bildhaft verschlossene Zeilen zum politischen System, Erforschung des eigenen Ichs, Standortsuche in der Gesellschaft und der erwanderten Landschaft. Oder ganz schlicht zur umgebenden Welt der Objekte. Kurz: „ein beharrlicher, aufmerksamer und zugewandter Umgang mit ausnahmslos allem, was der Fall ist.“
Für diese sprachlich und gedanklich eigenwilligen Verse ist eine aufmerksame und sprachtrainierte Leserin gefragt. So wird die Sammlung nur einen kleinen Kreis ansprechen.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Serie / Reihe: Band 1520 der Suhrkamp Bibliothek
Personen: Erb, Elke Popp, Steffen Rinck, Monika
Erb, Elke:
Das ist hier der Fall : Ausgewählte Gedichte / Elke Erb. Hg. u. mit einem Nachwort von Steffen Popp u. Monika Rinck. - Berlin : Suhrkamp, 2020. - 210 S. ; 22 cm - (Band 1520 der Suhrkamp Bibliothek)
ISBN 978-3-518-22520-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher