Über die fatalen Verbindungen von religiösen Fundamentalisten und rechten Populisten.
Rezension
Strenggläubige Christen, aber auch Muslime und Juden, arbeiten strategisch zusammen, um weltweit die Menschenrechte abzuschaffen? Und viele Fäden laufen im Kreml zusammen? Klingt ganz schön krass, was die polnische Schriftstellerin und Aktivistin Klementyna Suchanowa da behauptet. Wenn man darüber hinwegsieht, dass das Erzählen und das Argumentieren in ihrem Buch nicht immer stolperfrei koordiniert ist, kommen doch viele Indizien zusammen – dafür, dass die Familienpolitik quasi weltweit zum Schauplatz eines rechten Kulturkampfs geworden ist.
Der „Kulturkrieg“, von dem sie etwas sprunghaft erzählt, wird betrieben von evangelikalen Amerikanern wie dem World Congress of Families, der polnischen Stiftung Ordo Juris, einer lateinamerikanischen Sekte, der homophoben spanischen Organisation HazteOir, vielen rechtskonservativen Think Tanks – wie die internationale Denkfabrik Agenda Europe. Abgesehen haben sie es auf Freiheit, Demokratie und Frauenrechte. Und der Kreml oder die russische orthodoxe Kirche sind immer irgendwie involviert. Viele, viele Fakten, Fußnoten, Einschätzungen, Verbindung Reportageanteile.
Rezensent: Anne Buhrfeind
Personen: Suchanow, Klementyna Ritter-Miller, Antje
Suchanow, Klementyna:
Das ist Krieg : Die geheimen Strategien radikaler Fundamentalisten zur weltweiten Abschaffung der Menschenrechte / Klementyna Suchanow. Dt. von Antje Ritter-Miller. - München : Europa Verl., 2023. - 407 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-95890-540-5
Bücher