Bewegender Erfahrungsbericht über das Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen.
Rezension
Nach fast vierzig gemeinsamen Ehe- und Arbeitsjahren stirbt John Dunne während des Abendessens mit seiner Frau, der amerikanischen Schriftstellerin Joan Didion, überraschend an Herzinfarkt. Beider einzige Tochter liegt zur gleichen Zeit in einer Klinik im Koma. Neun Monate später schreibt Didion über die Zeit nach dem Tod ihres Mannes, über das Leben mit ihm, über ihre Liebe, über die Unmöglichkeit, den Tod als Tatsache zu akzeptieren. Immer wieder spielt sie Situationen und Ereignisse durch, um zu prüfen, ob es auch andere Möglichkeiten gegeben hätte, die Ereignisse umkehrbar wären. Diesen Glauben, durch eigene Gedanken oder Handlungen die Ereignisse zu verändern, bezeichnet sie als „magisches Denken“ und stellt schließlich fest: „Leid kommt, wenn es eintrifft, in nichts dem gleich, was wir erwarten.“ - Die bewegende und scharfsinnige Studie über Tod, Trauer und Selbsterforschung wird von Marlen Diekhoff mit ruhiger, kraftvoller Stimme und angemessenem Ernst vorgetragen.
Wer an diesem Thema interessiert ist, wird den klugen und ehrlichen Text mit Gewinn anhören – empfehlenswert!Rezensent: Doris von Eltz
Personen: Didion, Joan Diekhoff, Marlen
Didion, Joan:
Das Jahr magischen Denkens : Ungek. Lesung / Joan Didion. Gelesen von Marlen Diekhoff. - Hamburg : Hörbuch Hamburg, 2007. - 5 CDs ; 366 Min.
ISBN 978-3-89903-423-3
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Hörbücher