Die Kindheits- und Jugenderinnerungen einer jungen Russin in den 1980er Jahren.
Rezension
Nastjas Kindheit ist geprägt von Härte, Armut und drakonischen Erziehungsmaßnahmen. In dem Häuschen, in dem Nastja mit Mutter und Großmutter lebt, ist alles primitiv. Ein Plumpsklo dient z.B. als Abort. In der Schule gibt es vor allem eine Erziehung politischer Art: die Darstellung der Sowjetunion als einzigem Land, in dem man mit Würde leben kann. In Nastjas Familie gibt es Zuwachs; Robert aus Riga wird der neue Partner ihrer Mutter, ein überaus geschickter Handwerker. Aufgrund des hohen Alkoholkonsums kommt es zu Prügeleien und Vergewaltigungen. Nastja verliebt sich in den Milizionär Dima, der bald in die Ukraine zurück muss. Als sie ihre Schwangerschaft bemerkt, entschließt sie sich zu einer Abtreibung. Nastjas Mutter und Robert beschließen, das Haus zu verkaufen und nach Riga zu ziehen.
Dramatische Geschichten, sehr detailliert und teils humorvoll geschrieben. Es zeigt sich aber, wie viel Einfluss ein undemokratischer Staat auf das Leben seiner Bürger hat. Sehr zu empfehlen!Rezensent: Ingeborg Vogt
Personen: Galkina, Anna
Galkina, Anna:
Das kalte Licht der fernen Sterne : Roman / Anna Galkina. - Frankfurt : Frankfurter Verl. - Anst., 2016. - 216 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-627-00224-4 geb. : EUR 19.90
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