Das Leben einer marokkanisch-französischen Familie zwischen 1945 und 1955 in Marokko.

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Rezension

Die 20-jährige Mathilde aus dem Elsass verliebt sich in den attraktiven Soldaten Amine, heiratet ihn und geht mit ihm nach Marokko. Ihre Träume weichen einem harten Leben als Siedler. Weder von der französischen Elite noch von den immer stärker werdenden marokkanischen Nationalisten akzeptiert, bleiben sie isoliert. Die Autorin erzählt von den politischen Veränderungen sinnlich, konkret, am Alltag der Menschen entlang. Sie ergreift Partei für die Frauen, die um Selbstbehauptung ringen und betrachtet die Welt meist aus ihrer Perspektive. Aber sie sieht auch die Probleme der Männer in dieser vom Umbruch geschüttelten Gesellschaft. Mathilde, ihre Schwägerin Selma und ihre Tochter Aїcha entwickeln sich zu eigensinnigen Persönlichkeiten. Diese als Trilogie angelegte Geschichtserzählung, in der privates und öffentliches Leben geschickt verwoben wird, schafft einen eigenen kulturellen Kosmos zwischen Fremdem und Vertrautem, in jeder Hinsicht differenziert, vielfarbig und spannend erzählt.

Einer an jüngerer Geschichte interessierten breiten Leserschaft sehr empfohlen.

Rezensent: Angelika Barth

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Personen: Slimani, Leïla Thoma, Amelie

Schlagwörter: Marokko Frauen