Eine Wiederentdeckung des kämpferischen Demokraten und Friedenskämpfers Erich Kästner.
Rezension
Im Jubiläumsjahr 2024 - Erich Kästner wurde 1899 geboren und verstarb 1974 - legt der Atrium Verlag eine kleine Auswahl an Gedichten, Romanauszügen und politischen Stellungnahmen Kästners vor. Die vier Kapitel (Erfahrungen – Betrachtungen – Aufrufe – Utopien (und eine Dystopie)) lassen erkennen, wie stark das Engagement Kästners begründet war im eigenen Erleben von Militarismus, Obrigkeitsstaat und Faschismus – am 10. Mai 1933 musste Kästner in Berlin erleben, wie seine Bücher verbrannt wurden. Der überzeugte Demokrat und Pazifist stellte sich nach dem 2. Weltkrieg gegen die Wiederbewaffnung der BRD, kritisierte die zahllosen Nazis in höchsten Stellen, kämpfte gegen die Gefahr des Atomkriegs und gegen den Vietnamkrieg, und seine einzige Waffe dabei war das Wort. Die gelungene Zusammenstellung enthält auch eher unbekannte Schriften Kästners wie z.B. das erst 2023 wiederentdeckte Gedicht "Das posthistorische Zeitalter". Ein informatives Nachwort des Kästner-Experten Sven Hanuschek, in dem dieser den Pazifismus Erich Kästners erörtert, schließt den Band ab.
Allen, die den politischen Kästner entdecken möchten und allen, die den aktuellen Rufen nach „Kriegstüchtigkeit“ etwas entgegenstellen wollen, sehr zu empfehlen.Rezensent: Erhard Reschke
Personen: Kästner, Erich
Kästner, Erich:
Das Land, wo die Kanonen blühn : Gedichte und Prosa für den Frieden / Erich Kästner. - Zürich : Atrium, 2024. - 94 S. ; 18 cm
ISBN 978-3-85535-186-2
Zeitkritik und Zukunftsfragen - Signatur: Se - Bücher