Das langgestreckte Wunder
Bücher

Bilderbuch-Leporello.


Rezension

Jacky Gleich hat einen älteren Text von Thomas Rosenlöcher kongenial illustriert. Es ist eines der ungewöhnlichsten Bilderbücher dieses Jahres entstanden. Es erzählt von einem Mann, der in seinem Garten liegt und in den Anblick des riesigen Himmels vertieft ist. Der Eindruck der Weite lässt seine Beine wachsen: durch den Garten des Nachbarn, durch die Schule, über den Fußballplatz, die Berge, die Grenze des Landes, einmal um die Welt. Als seine Füße wieder bei ihm ankommen, sieht er zum Himmel und spürt im Hals „ein schmerzliches Ziehen“, wieder geht die Reise los. - Rosenlöcher und Gleich erzählen vieldeutig von der Enge, die durch Staatsgrenzen, durch Disziplin und Eigentum entsteht, und von der Sehnsucht nach Weite, die Vielfalt, Schönheit und Fantasie entdecken lässt. Motivlich geht der Text von Rosenlöcher auf ein Gedicht zurück, das bereits 1982, also zu DDR-Zeiten, erschien. Die politische Ebene des Textes mag sich Kindern noch nicht erschließen, dennoch bieten Bild und Text zahlreiche Anknüpfungspunkte für jedes Alter.

Für alle ab 4 J.

Rezensent: Stephanie Jentgens


Personen: Rosenlöcher, Thomas Gleich, Jacky

Schlagwörter: Fantasie

Interessenkreis: Mitteldruck

Das langgestreckte Wunder / Thomas Rosenlöcher. Ill. von Jacky Gleich. - 1. Aufl. - Rostock : Hinstorff, 2006. - O. Pag.: überw. Ill.; 19 cm
ISBN 3-356-01130-8

Zugangsnummer: 54
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher