Reflexionen über scheinbare Nichtigkeiten.
Rezension
In kurzweiligen, geistreichen, oft mit einem Schmunzeln voll gewichtiger Leichtigkeit vorgetragenen Essays und Episoden schildert Martin Mosebach verblüffende Vorgänge. Von erstaunlicher Nichtigkeit ausgehend kommt er zu tiefsinnigen Gedankenspielen. Was kann ein Fahrrad, das seine eigene Dynamik entwickelt und den Benutzer in eine vasallenhafte Knechtschaft zwingt anderseits an Freiheitsgefühlen auslösen beim Dahingleiten durch die Alleen. Und wie vielfältig kann das Schwingen des Pendels erklärt und eingesetzt werden. Was aber unterscheidet das Pendel von dem Pendler? Vom Ausschlagen der Wünschelrute, der Radioasthasie, und den verborgenen Kräften der Amplitude gar nicht zu reden. Auch ist die Objektauswahl für eine passionierte Malerin keineswegs eine Bagatelle. Nur Scheitern darf nicht sein, da ist gleich eine neue phantastische Idee parat nach dem Motto, das Leben ist kurz.
Ein sprachlich grandioses Gedankenspiel von skurrilen Phantasien und kulturgeschichtlichen Köstlichkeiten und ein großes Lesevergnügen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Mosebach, Martin
Mosebach, Martin:
Das Leben ist kurz : Zwölf Bagatellen / Martin Mosebach. - Reinbek : Rowohlt, 2016. - 156 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-498-04291-2 geb. : EUR 16.95
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Signatur: Pa 3 Mos - Buch