Mit den Berichten von Frauen, die zwischen den Kriegen geboren wurden, zeichnet Seifert ein Bild eines Jahrhunderts.
Rezension
Sie erlebten die Weimarer Republik, den wirtschaftlichen Aufschwung in den 20er Jahren, die Wirtschaftskrise, Hitler und den Zweiten Weltkrieg, die Nachkriegsjahre. Als sie ihr halbes Leben hinter sich hatten, kamen die 68er, die Emanzipation und die sexuelle Revolution. Frauen, die zwischen den Kriegen geboren wurden, wurden konfrontiert mit Lebensentwürfen, die einander widersprachen, sie mussten ihren Weg finden durch ein Jahrhundert, das von extremen Brüchen gezeichnet war. Sehr sachlich und doch mit viel Einfühlungsvermögen zeichnet Claudia Seifert ihr Bild. Sie lässt die Frauen selber sprechen, ihre Geschichte erzählen, die aus heutiger Sicht kaum mehr verständlich wäre. Doch die Autorin ergänzt die Aussagen der Frauen mit Fotos, Werbeplakaten, Schlagertexten und anderen historischen Dokumenten. So erklärt sie ohne zu erklären, macht Geschichte(n) verständlich, ohne zu werten.
Seiferts "Rückblick von Frauen" ist ein etwas anderes Geschichtsbuch, das helfen kann, die Frauengenerationen vor uns besser zu verstehen, ein Stück Geschichte nachzuerleben.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Seifert, Claudia
Seifert, Claudia:
Das Leben war bescheiden schön : Ein Rückblick von Frauen, die zwischen den Kriegen geboren wurden / Claudia Seifert. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2008. - 316 S.: Ill. ; 21 cm. - (dtv premium ; 24683)
ISBN 978-3-423-24683-5 kt. : EUR 16.90
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