Roman über Kindheit und Familiengeschichte der Autorin im Russland der Stalinzeit.
Rezension
Die Autorin gehört heute zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Russlands. Sie beherrscht viele literarische Genres souverän. Hier erzählt sie die Geschichte ihrer Familie, bolschewistische Intellektuelle. Seit der Revolution 1917 wohnten sie zusammen mit vielen hohen Beamten im Hotel Metropol in Moskau. In dieser einst prachtvollen Atmosphäre verbrachte die 1938 geborene Ljudmila ihre ersten Kinderjahre. Doch in der Stalinzeit fielen etliche Verwandten in Ungnade, verschwanden, wurden umgebracht. Bei Kriegsbeginn evakuierte man andere in die abgelegene Provinz, wo sie unter schwierigsten Bedingungen lebten. Das lebhafte, freiheitsliebende Mädchen entzog sich dieser Misere immer öfter und schlug sich bettelnd und stehlend durch. Schnell lernte es sein Erzähltalent einzubringen und dadurch Anerkennung bei Gleichaltrigen zu erlangen. Ein Weg, den sie konsequent weiterverfolgte und der sie schließlich zur höchst erfolgreichen Schriftstellerin der Gegenwart machte
Die Darstellung der Familiengeschichte kann als Schlüssel zum Werk dienen, das gern brisante Themen aufgreift.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Petruschewskaja, Ljudmila Martynova, Olga Leetz, Antje
Petruschewskaja, Ljudmila:
Das Mädchen aus dem Hotel Metropol : Roman einer Kindheit / Ljudmila Petruschewskaja. Mit einem Nachwort von Olga Martynova. Dt. von Antje Leetz. - Frankfurt : Schöffling, 2019. - 296 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-89561-668-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher