In der Nähe der Front: ein belgisches Dorf im 1. Weltkrieg. Ein blindes Mädchen gewinnt einen Freund. Sehen ist mehr!
Rezension
Fünfzehn Schritte sind es von der Küchentür über die schmale Straße zur Bank, auf der das Mädchen im weißen Kleid, die blinde Tochter der Wirtin, deren Mann ebenfalls in diesem schrecklichen Krieg ist, sitzt, die Sonne spürt und auf das Leben, den Frieden und den Vater wartet. Eines Tages nimmt ein Soldat neben ihr Platz, der zum gewöhnlichen Kriegsgeruch nach Blut und Schlamm noch nach Nüssen riecht. Er hat besondere Geschichten zu erzählen, denn er kommt aus Afrika. Sein Heimweh treibt ihn fast in den Wahnsinn, der Rassismus macht ihm das Leben zusätzlich schwer. Der Krieg ist für ihn noch sinnloser als alles andere. Die beiden nehmen vorurteilslos Kontakt auf und werden zu Vertrauten, die sich Halt geben. Bis der Soldat verschüttet und verwundet wird und das Mädchen das vergebliche Warten nicht aushält und zielstrebig die Suche nach ihm beginnt. Ein berührendes und überraschendes Buch. Sehr zu empfehlen für Lesende zwischen 12 und 100.
Konfirmationsunterricht, Junge Gemeinde, Lesekreis, Literaturgottesdienst zu Kriegsbeginn des 1.Weltkrieges oder Kriegsende desselben, auch für den 2.WK passend.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Sax, Aline Bode, Ann de Pressler, Mirjam
Sax, Aline:
Das Mädchen und der Soldat / Aline Sax. Ill. von Ann de Bode. Dt. von Mirjam Pressler. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2016. - 89 S. : Ill. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-941787-70-4
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher