Vier Freundinnen suchen inmitten der georgischen Bürgerkriegswirren ihren Weg.
Rezension
Die vier Freundinnen Keto, Dina, Nene und Ira wachsen gemeinsam in der Tifliser Altstadt auf und sind in ihrer Jugend unzertrennlich. Kaum haben sie ihren Schulabschluss, wird Georgien 1991 unabhängig und versinkt in Chaos und Bürgerkrieg. Fortan ist das Leben geprägt von Gewalt, Angst, Korruption und Drogenhandel. Nene, die einem mafiösen Clan entstammt, wird zwangsverheiratet. Rivalisierende Banden, geführt von Nenes und Ketos Brüdern, sorgen für Mord und Totschlag. Liebesbeziehungen haben keine Zukunft. Die Mädchen geraten zwischen die Fronten und werden gezwungen, folgenschwere Entscheidungen zu treffen, an denen ihre Freundschaft zerbricht. Erst 2019 begegnen sich Keto, Ira und Nene bei einer Ausstellung zu Ehren der verstorbenen Dina wieder. Die eindrücklichen Fotografien lassen ihre gemeinsame, teilweise verdrängte Vergangenheit aufleben und führen zu einer vorsichtigen Annäherung.- Die Autorin schafft es meisterhaft, die georgische Zeitgeschichte mit dem persönlichen Schicksal der Protagonistinnen zu verknüpfen und die Auswirkungen des Krieges zu verdeutlichen.
Ein grandioses, trotz seines immensen Umfangs äußert empfehlenswertes Buch. Bestens geeignet für Gemeindebüchereien.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Haratischwili, Nino
Haratischwili, Nino:
Das mangelnde Licht : Roman / Nino Haratischwili. - Frankfurt am Main : Frankfurter Verl. - Anst., 2022. - 830 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-627-00293-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher