Die Abenteuer und der Alltag von Sam und Julia, zwei Stadt-Mäusekindern.
Rezension
Bereits das Vorsatzpapier lädt uns mit einem Querschnitt in ein dämmriges Mäusehaus mit vielen Zimmern und Bewohnern ein. Alles erscheint winzig, übervoll möbliert und mit Utensilien aus alter Zeit bestückt. In der Folge lernen wir nicht nur die beiden Mäusekinder, sondern auch deren Familien, die Handwerker und Geschäftsleute dieses Kosmos kennen, der in seinen Verwinkelungen und seiner Enge unwillkürlich an ein Schtetl aus dem alten Osteuropa erinnert. Zumindest die Familie von Sam begeht den Sabbat mit den traditionsreichen jüdischen Riten. Die Figuren der Mäuse sind gestrickt. Ihre Stuben, Geschäfte und Werkstätten detailliert aus den unterschiedlichsten Materialien gebastelt. Wir sehen plüschige Sofaecken, eine minutiös eingerichtete Metzgerei oder den prächtig gedeckten Tisch zur Feier des Sabbat: Eine gelungene Suggestion aus Echtheit und Illusion, aus Spiel und Wirklichkeit. Die Szenen sind kunstvoll fotografiert, lassen Licht und Schatten, Schärfe und Unschärfe abwechseln.
Die detailreichen Bilder bieten Anregung zum Gespräch, erfordern in ihrer Überfülle aber auch die Begleitung durch einen Erwachsenen.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Schaapman, Karina
Schaapman, Karina:
Das Mäusehaus : Sam und Julia / Karina Schaapman. Dt. von Kristina Kreuzer. - Hamburg : Ellermann, 2012. - 60 S.: überw. Ill. ; 30 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-7707-5724-4 geb. : EUR 14.95
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch