Verschiedenste Schicksale aus Indien, in kraftvolle Worte gefasst, ergeben ein facettenreiches Bild von Glück und Unglück.
Rezension
Der neueste Roman von Arundhati Roy liefert eine Vielzahl verschiedenster Themen und Schicksale aus ihrem Heimatland Indien. Es beginnt mit dem Hermaphrodit Anjum. Er lebt auf einem Friedhof in Delhi und beherbergt Menschen verschiedenster Art, die wie er nicht so recht in die Gesellschaft passen wollen. Der Zuhörer begleitet eine ganze Reihe weiterer Personen, deren Leben das von Anjum mehr oder weniger streifen und erfährt eine Menge über Politik, Religion und Kultur des indischen Subkontinents. Ein roter Faden ist kaum auszumachen. Dafür bietet die wortgewaltige Schriftstellerin ein Kaleidoskop an gelebter Geschichte, an Zeitsprüngen, Perspektivenwechsel und mitunter bizarren Szenarien. Man muss genau zuhören, um dem Verlauf des Romans mit seiner politischen und gesellschaftlichen Themenvielfalt folgen zu können. Die Vorleserin Gabriela Blum erleichtert das durch ihre ausdrucksstarke Stimme.
Ausdauernde ZuhörerInnen, die sich gerne mit Indien beschäftigen oder intensive Romane mögen, können 15 Stunden lang ihre Geduld unter Beweis stellen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Roy, Arundhati Blum, Gabriele Grube, Anette
Roy, Arundhati:
Das Ministerium des äußersten Glücks : Ungekürzte Lesung / Arundhati Roy. Gelesen von Gabriele Blum. Dt. von Anette Grube. - Berlin : Argon, 2017. - 3 mp3-CDs ; 900 Min. -
ISBN 978-3-8398-1587-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher