Krimi, in dem ein Kunstexperte mit Raubkunst und der eigenen Familiengeschichte konfrontiert wird.
Rezension
Kunstexperte Lennard Lomberg wird 2016 telefonisch um Rat zu einem Beutekunstgemälde gebeten. Kurz darauf wird der ihm unbekannte Anrufer ermordet. Die Polizei meldet sich bei ihm. Und auch Kollegen aus der internationalen Kunsthändlerszene werden aufmerksam. Als Lomberg den Spuren nachgeht, stößt er u.a. auf kubistische Maler in Südfrankreich 1914, eine (authentische) Verbrennung „entarteter" Gemälde durch deutsche Besatzer in Paris 1943 und Alt-Nazis, die Fäden ziehen im Geheimdienst der jungen BRD in den 1960ern. Verstrickt ist nicht nur sein verstorbener Vater, auch gute Bekannte jagen dem mysteriösen „neunten Gemälde" nach. Storm verpackt Interessantes über Geschichte, Kunst und Kunsthandel in eine spannende Handlung. Trotz Sprüngen zwischen Zeitebenen und Schauplätzen erzählt er flüssig und packend. Einzig, dass er das Jetset-Leben der international vernetzten Sammler- und Kunstexpertenszene extrem dick aufträgt und auswalzt, stört mitunter den Lesegenuss.
Gut recherchierte Bezüge zur neueren Geschichte und dem internationalen Kunsthandel bieten nicht nur für Krimifans eine spannende Lektüre. Breit empfohlen.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Storm, Andreas
Storm, Andreas:
Das neunte Gemälde : Kriminalroman / Andreas Storm. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2022. - 403 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-462-00388-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher