Der sterbende Thom zieht in einem langen Monolog eine Lebensbilanz – wie eine Thomas Bernhard-Figur.
Rezension
Protagonist Thom hat nicht mehr lange zu leben. Innerhalb einer halben Stunde lässt er sein Leben an sich vorüberziehen, er räsoniert über sich, die Familie, die Welt. Damit ist über den Inhalt alles gesagt, eine Handlung gibt es nicht. „Das Phantom” ist eine Hommage, wohl auch Parodie auf Thomas Bernhard, der in seinen Romanen gerne einen Ich-Erzähler monologisieren ließ. Michael Stavaric treibt den Bernhardschen Stil auf die Spitze, indem er Thom seitenlange Schachtelsätze fabrizieren lässt – und zwar konsequent auf allen der über 300 Seiten. Ein gewöhnlicher Leser wird sich dies nicht antun und schon nach wenigen Seiten das Buch weglegen und nicht wieder anrühren. Auch wenn das „Phantom” vielleicht manch einen Literaturfreak begeistern mag, es werden nur sehr wenige sein. Daher kann für diesen Roman keine Leseempfehlung gegeben werden, und auch Büchereien sollten auf eine Anschaffung verzichten.
Nicht zu empfehlenRezensent: Michael Freitag
Personen: Stavaric, Michael
Stavarič, Michael:
Das Phantom : Roman / Michael Stavarič. - München : Luchterhand, 2023. - 316 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87673-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher