Schertenleib, Hansjörg
Das Regenorchester Roman
Bücher

Poetischer Roman über eine Freundschaft und die verlorene Liebe.


Rezension

Von seiner Frau, mit der er nach Irland ausgewandert war, verlassen, droht der Schweizer Schriftsteller in Selbstmitleid zu versinken. Als er knapp drei Wochen nach seinem Verlust die 64-jährige Irin Niamh trifft, wird ihm klar, dass er in der spröden Frau eine Freundin gefunden hat. Gut fünf Monate wird die Freundschaft dauern, dann stirbt Niamh an Krebs. Sie hat sich „Sean“, wie sie ihn nennt, als Chronisten für ihr Leben ausgewählt. Er soll niederschreiben, was sie erzählt von der Kindheit in Irland, der großen enttäuschten Liebe in England und dem Leben bei Freunden in Deutschland. Niamhs Gesprächstherapie hilft auch Sean. Indem er die Pflege der Sterbenden übernimmt, wächst er am Ende über sich hinaus und überwindet seine Depressionen. Niamh stirbt ausgesöhnt mit ihrem Leben. Ein Vorbild für Sean. Verzeihen, aber erinnern, heißt die Losung.

Das leise und melancholische, aber durchaus trostreiche, Buch lebt nicht von Action, sondern von genausten Beobachtungen. Anregend für Gesprächskreise.

Rezensent: Kerstin Wohne


Personen: Schertenleib, Hansjörg

Schlagwörter: Freundschaft Sinnsuche Erinnern

Schertenleib, Hansjörg:
Das Regenorchester : Roman / Hansjörg Schertenleib. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2008. - 230 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-351-03237-1

Zugangsnummer: 24169
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher