In einem Kyotoer Restaurant werden auf Wunsch Gerichte zubereitet, die verschüttete Erinnerungen hervorrufen.
Rezension
In einem kleinen Restaurant in Kyoto bietet Nagare etwas Besonderes an: Er kocht Gerichte nach, die mit denen sein jeweiliger Gast etwas ganz Spezielles verbindet und deren Rezepte er nicht kennt. Nagares Tochter Koishi hat die Aufgabe, den Gästen Fragen zu stellen, etwa nach Erinnerungen an die Zutaten, an die äußeren Umstände etc. Mit detektivischem Gespür und einem Zeitlimit von zwei Wochen, bemüht sich das Duo dann herauszufinden, wie z.B. der Rindereintopf zubereitet wurde, den eine junge Frau dummerweise vor Jahrzehnten nur zur Hälfte aufaß, oder wie die Geschmacksnote der Spaghetti Napolitan aus Asukas Kindertagen rekonstruiert werden kann. - Sechs Kapitel hat das Meisterwerk, denn es gibt mindestens sechs Schicksale, die sich mit lieben Erinnerungen und verschütteten Gefühlen in Zusammenhang mit besonderen Speisen verbinden. Die Grundstimmung des gefeierten Romans aus Japan ist eher ruhig. Die (Alltags-)Geschichten hinter den Gerichten berühren und fesseln in gleichem Maße.
Wem der Auftaktroman der neuen Reihe "Die Food Detectives von Kyoto" gefallen hat, der wünscht vielleicht auch den Fortsetzungsband. Empfohlen für Bibliotheken ab mittleren Größen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Kashiwai, Hisashi Mikulich, Ekaterina
Kashiwai, Hisashi:
Das Restaurant der verlorenen Rezepte : Roman / Hisashi Kashiwai. Dt. von Ekaterina Mikulich. - Berlin : List, 2023. - 253 S. ; 20 cm. - Aus d. Japan.
ISBN 978-3-471-36062-0 geb. : EUR 21.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Kas - Buch