Eine verstörende Geschichte um eine unglückliche Familie, bei der man nicht weiß, was man glauben soll.
Rezension
In 33 Kapiteln schreibt ein Patient einer Nervenheilanstalt an seine Tochter und erzählt, wie es erst zu Trennung der Eltern und später zum Tod der Mutter kam. Die Mutter, die der erfolglose Maler als Aktmodell kennengelernt hatte, beantragte gleich nach der Geburt das alleinige Sorgerecht für ihre Tochter und trennte sich bald danach vom Vater ihres Kindes. Der kämpfte darum, seine Tochter möglichst häufig zu sehen, doch immer wieder kam es zu Streitigkeiten. Die Tochter reagierte auf die Situation indem sie nicht sprach. Die Mutter lebte schließlich mit dem besten Freund des Vaters zusammen und starb überraschend. In seinen Briefen gibt sich der Patient selber die Schuld an diesem Tod, sieht alles weitere als eine Art Buße, doch ein Brief des behandelnden Arztes stellt dies alles als Einbildungen seines schwer depressiven Patienten dar. So wird alles vorher Gelesene in Frage gestellt.
Das Buch für geübte LeserInnen bietet sicher viel Stoff zur Diskussion und Interpretation.Rezensent: Monika Meffert
Personen: Schrott, Raoul
Schrott, Raoul:
Das schweigende Kind : Erzählung / Raoul Schrott. - München : Hanser, 2012. - 198 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-23864-0 geb. : EUR 17.90
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