Sieben Kinder wachsen in einem Heim auf. Jahrzehnte später erhalten sie alle einen anonymen Brief. Was ist damals geschehen?
Rezension
Ausgesprochen spannend entwickelt Erik Valeur seine Geschichte (für die er 2011 den dänischen Debütantenpreis erhielt) um sieben Kinder, die in den 1960ern aus dem Säuglingsheim Kongslund von diversen Familien adoptiert wurden und nichts von ihrer Herkunft erfuhren. Doch Marie, Pflegetochter der Heimleiterin Magna Ladegaard, hat über Jahrzehnte hinweg heimlich das Schicksal der Sieben verfolgt. Als Magna ihr 60jähriges Dienstjubiläum feiert, beschließt Marie Schicksal zu spielen und schreibt den ehemaligen Kindern anonyme Briefe. Damit nimmt blutiges Unheil seinen Lauf, und Kongslund droht die Entlarvung eines dunklen Geheimnisses. Was hat sich wirklich in dem Heim abgespielt? Der zutiefst psychologische Roman mit bewundernswert konsequentem Aufbau erfordert trotz der extremen Spannung einen erfahrenen Leser, der sich einlässt auf die unterschiedlichen Figuren, aus deren Schicksal sich zugleich ein faszinierendes, intensives Bild damaliger dänischer Gesellschaftspolitik entwickelt
Für Bibliotheken mit anspruchsvollem Lesepublikum, gut geeignet für Literaturkreise, die sich auch mit politisch-gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Valeur, Erik
Valeur, Erik:
Das siebte Kind : Roman / Erik Valeur. Dt. von Günther Frauenlob u. Maike Dörries. - München : Blanvalet, 2013. - 799 S. ; 22 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-7645-0504-2 geb. : EUR 19.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Val - Buch