Das Auftauchen von zwei nahezu identischen Sexpuppen bringt etwas Aufregung in Commissario Montalbanos Alltag – und ein Unbekannter fordert ihn zu einer Schnitzeljagd heraus.
Rezension
Es herrscht Langeweile im Kommissariat in Vigàta und Montalbano macht sich Gedanken über das Älterwerden. Nur ein greises Geschwisterpaar mit religiösen Wahnvorstellungen, ein paar Schusswaffen und einer malträtierten Sexpuppe in ihrer Wohnung bringen etwas Aufregung in sein Leben. Als kurz darauf eine zweite fast identische Puppe mit denselben Blessuren auftaucht, überkommt ihn ein Unbehagen. Und dann ist da noch ein unbekannter Hobbylyriker, der ihn mit kryptischen Botschaften in Versform zu einer Schnitzeljagd zu überreden sucht. Die Geschichten entwickeln mit der Zeit eine unheimliche Eigendynamik, der sich der Commissario nicht entziehen kann und die ihn auf den alten ungelösten Fall eines verschwundenen Mädchens führen. Camilleri entwickelt die scheinbar unzusammenhängenden Geschichten zunächst gemächlich, dann überstürzen sich die mörderischen Ereignisse für Montalbano und sein bewährtes Team und finden ein fulminantes Ende. Wieder ein spannender Krimi (zuletzt „Der Tanz der Möwe“, 2014), gewürzt mit einer gehörigen Portion Ironie, gutem Essen und Trinken.
Unverzichtbar für alle Montalbano-Fans und breit empfohlen, wie alle Bücher von Camilleri. (Das Hörbuch gibt es bei Lübbe-Audio. ISBN 978-3-7857-5078-0)Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Kögler, Walter Seuß, Rita Camilleri, Andrea
Camilleri, Andrea:
Das Spiel des Poeten : Commissario Montalbano liest zwischen den Zeilen / Andrea Camilleri. Dt. von Rita Seuß u. Walter Kögler. - Köln : Lübbe, 2015. - 268 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7857-2535-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher