Bewegender, biographisch-historischer Roman über das Schicksal eines jüdischen Schriftstellers in der stalinistischen Ära.
Rezension
Der bekannte jüdische Dichter Mandelstam gerät ins Visier des sowjetischen Geheimdienstes. Familiäre Probleme, in seiner erotischen Anziehungskraft begründet, der intellektuelle Dissenz mit der Sowjetunion, in seiner geistigen Unabhängigkeit verankert, und ein unbeugsamer Willen der unabhängigen Selbstbehauptung stellen Mandelstam in das Zentrum von staatlichen Kräften. Seine manchmal arrogante Überheblichkeit kollidiert mit dem diktatorischen Machtanspruch des Staates, der alle Menschen unter seine Kontolle bringen will. So entsteht ein faszinierendes, auf historischen Fakten basierendes Psychogramm eines Intellektuellen, der schließlich trotz der liebevollen Zuwendung von Familien und Freunden im Gulag zugrunde geht. - Perspektivisch aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt ist der Roman auch ein Bewies dafür, daß Littell nicht nur oberflächliche Reißer schreiben kann.
Für an der sowjetischen Geschichte Interessierte, und auch für diejenigen, die spannende Unterhaltung mit Lerneffekt suchen.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Littell, Robert
Littell, Robert:
Das Stalin Epigramm : Roman / Robert Littell. Dt. von Werner Löscher-Lawrence. - 1. Aufl. - Hamburg : Arche, 2009. - 397 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-7160-2622-9 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch