Rachel und Henry sind beste Freunde. Rachel liebt Henry, der liebt Amy. Erzählt aus zwei Perspektiven.
Rezension
Wie tritt man seinem besten Freund gegenüber, wenn man ihm in einem Brief seine Liebe gestanden, er aber nie darauf reagiert hat? Drei Jahre sind inzwischen vergangen und Rachel (18) kehrt nach dem Tod ihres Bruders zurück in die Stadt, in der Henry wohnt. Im antiquarischen Buchhandel von Henrys Eltern treffen die beiden wieder aufeinander. Henry kann sich Rachels ruppiges Verhalten nicht erklären, ist zu sehr in seine On/Off-Beziehung mit Amy verstrickt und besorgt über die Zukunft des Ladens, als dass er die emotionalen Dinge realisiert, die auf der Hand liegen. Zu seiner Verteidigung kann man sagen: Er besitzt grandiosen Humor. Seine Küsse sind nicht zu verachten. Und: Er hat den Brief nie erhalten.
BuchliebhaberInnen kommen in Crowleys unterhaltsamen Roman voll auf ihre Kosten. Namedropping von AutorInnen und Buchtiteln könnte etwas weniger stattfinden, dafür hat das Motiv der Briefbibliothek, die sich als Präsenzbibliothek innerhalb des Ladens versteht und in der man alle einem wichtigen Titel mit Anmerkungen versehen und Briefe hinterlassen kann, etwas geheimnisvoll Schönes. Und Tröstliches.
Rezensent: Anna Winkler-Benders
Personen: Crowley, Cath Feldmann, Claudia
Crowley, Cath:
Das tiefe Blau der Worte / Cath Crowley. Dt. von Claudia Feldmann. - Hamburg : Carlsen, 2018. - 395 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-551-58372-7
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher