Der Mann an Kanzlerin Merkels Seite, in der Öffentlichkeit nur selten zu sehen, schreibt sich hier seinen Frust von der Seele. Ein komplett frei erfundener ostalgischer Rückblick auf das Jahr 2012 aus der Perspektive eines etwas weltfremden Quantenchemikers.

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Rezension

Der Mann an Merkels Seite tritt selten öffentlich in Erscheinung. Wie Joachim Sauer privat ist, zeigt nun „sein“ Tagebuch, ein sehr privater - und total fiktiver - Rückblick auf die Tiefen (Wulffs Rücktritt) und Höhen (Merkel bei Obama) des Jahres 2012. Die Politiker im Umkreis der Kanzlerin sind ihm alle suspekt, er beschwert sich, dass Merkels Bodyguards ihn immer übersehen und die Büroleiterin der Kanzlerin ihn nicht mag. Im Urlaub will er nicht schon wieder nach Ischia fahren – muss er aber, und fühlt sich zunehmend von ‚Mutti’, wie er sie natürlich auch nennt, vernachlässigt, weil sie ständig auf Achse ist („Musste schnell nach China. Essen steht im Kühlschrank. Kuss, Mutti“). Ruhe und Entspannung finden beide gelegentlich in der Sauna – ein Ritual aus alten DDR-Zeiten – oder beim Hören von Frank-Schöbel-Platten. Ansonsten rettet sie die Welt und er erledigt den Rest. Christoph Maria Herbst, bestens bekannter Hörbuchsprecher, liest diesen liebevoll-naiven, ostalgischen Blick eines etwas weltfremden Quantenchemikers auf das Zeitgeschehen und die Eigenarten seiner Gattin routiniert und mit gelegentlich schelmischem Ton.

Ein amüsantes und unterhaltsames Hörbuch, das für den Bereich ‚Humor und Satire’ sehr empfohlen wird.

Rezensent: Wolfgang Vetter

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Personen: Herbst, Christoph Maria

Schlagwörter: Deutschland Satire Politik Kanzlerin