Der ziemlich glücklose Hayri Irdal zeigte von Kindesbeinen an eine Schwäche für Uhren. Zusammen mit dem charismatischen Halit Ayarcı gründet er in Istanbul das völlig überflüssige nichtsdestotrotz renommierte Uhrenstellinstitut.
Rezension
Der Held und Ich-Erzähler dieses ungewöhnlichen Romans erfreut sich eines sehr einfachen Wesens. Von seiner Familie wird Hayri Irdal geduldet, seine Erbtante kann ihn kaum leiden. Eine Schwäche oder besser eine Leidenschaft hegt Hayri für Uhren. Taschenuhren, Wanduhren, Stehuhren, er beschäftigt sich mit ihnen, nimmt sie auseinander und kann sie des öfteren wieder zum Schlagen bringen. Mit Halit Ayarcı verbindet ihn dieser Enthusiasmus und beide gründen in Istanbul ein sogenanntes Uhrenstellinstitut mit einem aufgeblähten Verwaltungsapparat, der dafür zu sorgen hat, dass sämtliche Chronometer im Land sekundengenau gehen. – Weit ausschweifend, mit großer Lust am Fabulieren und Assoziieren erzählt der türkische Autor (1901-1962) eine etwas merkwürdige, phantastisch anmutende Geschichte von dem Individualisten Hayri. Dietmar Mues verleiht mit seiner charismatischen Stimme dem Geschehen den passenden Ausdruck.
Eine lohnende Anschaffung für große Büchereien, die ihren Bestand vor allem für turkophile Entleiher erweitern möchten.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Tanpinar, Ahmet Hamdi Mues, Dietmar
Tanpinar, Ahmet Hamdi:
Das Uhrenstellinstitut : Gekürzte Lesung / Ahmet Hamdi Tanpinar. Gelesen von Dietmar Mues. - Hamburg : Hörbuch Hamburg, 2008. - 6 CDs ; 443 Min.
ISBN 978-3-89903-616-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher