Die trotzige Suche nach gefühlsechtem Leben.
Rezension
"Keine Neigung, mich zu erklären. Dennoch sehne ich mich nach einer Umarmung, einem verstehenden Blick, der sich nicht um Worte bemüht, nach einer Hand, die meine sucht"- so beschreibt Elsa, die Protagonistin des Romans, ihre eigene innere Zerrissenheit und schnell fühlt man sich ihr sehr verbunden. Elsa, Journalistin, Anfang vierzig, sucht trotzig und zunehmend wütend immer noch nach dem Wesentlichen im Leben. Alle Begegnungen, vor allem die mit Männern, können sie nicht zufrieden stellen. Sie bricht mit ihrer dement werdenden Nachbarin Ottilie an die Nordsee auf - zumindest für ein paar Wochen möchte sie raus aus ihrem Leben - und begegnet Justus. Und damit einem Menschen, der sie innerlich wirklich berührt und mit dem die Gespräche Inhalt für sie haben. Endlich kann sie zu einem Menschen sagen "Wir sollten uns kennenlernen" und dies in einem ganz umfassenden, ganz tiefen Sinn meinen.
Vermutlich eher ein Roman für weibliche Leserschaft; sehr authentisch geschrieben, zieht er die Lesenden ganz auf seine Seite. Kurzweilig, humorig und voller berührender Lebensfragen - eine Empfehlung!Rezensent: Christiane Spary
Personen: Steinbauer, Bettina
Steinbauer, Bettina:
Das Unbehagen der Elsa Brandt : Roman / Bettina Steinbauer. - Münster : solibro Verl., 2015. - 217 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-932927-93-5 geb. : EUR 19.95
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