Durch die Kraft der Farben das Leben verstehen.

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Rezension

Man stelle sich vor, die Menschen wären nicht nur klein oder groß, dick oder dünn, dunkel oder hell, sondern vielmehr Veilchenblau, Löwenzahngelb oder das Geranienrot der vornehmen Damen von Kyoto! Die Japanerin Mio sieht die Farben eines jeden Menschen in all ihrer Einzigartigkeit. Ein Blau ist niemals nur ein Blau, ein Rot niemals nur ein Rot. Sie wächst auf, zwischen bunten Stoffen, die ihre Eltern zu Kimonos verarbeiten. Der tägliche Umgang mit den unterschiedlichsten Farbtönen und Stoffen lässt sie zu einer jungen Frau heranwachsen, die die Unendlichkeit des Farbenspektrums erkennt und immer wieder neue Farben benennt. Mio, die eine so hohe Sensibilität für Farben besitzt, verliebt sich in den farbenblinden Aois, in dessen Familie dieses Handicap schon von Generation zu Generation weitervererbt wurde, genauso wie sein Beruf als Bestatter. Zwischen Hochzeitskimonos und Beerdigungszeremonien versuchen sich die beiden zu finden und festzuhalten. Dabei ist Mio durch vielmehr mit Aois verbunden, als sie zu Beginn glaubt. Ein Roman wie ein Kaleidoskop: Bunt, farbenprächtig, magisch.

Die Autorin Laura Imai Messina beschreibt in ruhigen, unaufgeregten Worten die emotionalen Verstrickungen zweier Liebender und verleiht deren Beziehung eine poetische Kraft.

Rezensent: Nicole Tecklenburg

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Personen: Imai Messina, Laura Schwaab, Judith

Schlagwörter: Liebe Japan Farben